Lindenplatz

Der Name Lindenplatz

Für die Namensgebung des Lindenplatzes gibt es zwei Vermutungen:
   Die erste ist, dass er nach zwei Linden benannt wurde die ehemals vor dem „Roten Haus“ im Nordwesten standen.
   Die zweite Variante besagt, dass es sich bei diesem Platz einst um den Waschplatz des Dorfes handelte, an welchem „das Leinen (Linnen oder früher Linen)“ gewaschen wurde. Mit der Zeit könnte dann aus „Lin(n)en – der Lindenplatz“ geworden sein.

Die Roßkastanie

Die „blaublütige“ Roßkastanie.

Vor Haus Nr.16 steht eine von ursprünglich 2 Roßkastanien, die anlässlich ihres Alters als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Viele Höfe wurden seinerzeit mit einem Hausbaum errichtet. Die Roßkastanie gilt als „blaublütiger Baum“, denn im Holz befindet sich ein Stoff (Aesculin), welcher zusammen mit Wasser bläulich schimmert.

Die Steinplatten

Ein Grabstein von Haus Bögge.

Die auf dem Lindenplatz befindlichen Steinplatten tragen die Inschriften der vormaligen Bewohner des Hauses Bögge. Ursprünglich lagen sie auf dem Privatfriedhof „Im Bremmen“, nördlich der Eichenallee in der Verlängerung des Schmerhöfeler Weges. Um Sie zu erhalten liegt ein Teil am Haus Bögge, ein anderer hier auf dem Lindenplatz.

Die Friedenseiche und das Kriegerdenkmal

„Das Kriegerdenkmal mit renovierten Steintafeln.“

Prägend für den Lindenplatz ist aber die „Friedenseiche“ an der Nordseite. Wie der Gedenkstein – mittlerweile schlecht leserlich – ausweist wurde sie ungefähr im Jahre 1890 – anlässlich des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 gepflanzt.
Allein der Wunsch nach Frieden wurde mit dem 1. Weltkrieg jäh zerstört und ein zweites „Kriegerdenkmal“ mit den Namen der gefallenen Väter und Söhne Nordbögges wurde um 1920 errichtet. Ursprüglich waren die Steinplatten mit den Namen auf dem Nordbögger Friedhof und wurden im 2. Weltkrieg an den Lindenplatz umgezogen und mit den Namen der hier Gefallenen ergänzt.
Sonne, Wind, Eis und Regen haben den schweren Steintafeln im Laufe der Jahre schwer zugesetzt. Viele der Namen waren arg verwittert und kaum noch lesbar. Mit Hilfe der Gemeinde Bönen und der Sparkasse Bergkamen-Bönen konnte das Ehrenmal 2018 renoviert und erhalten bleiben.
Es dient seit vielen Jahrzehnten als Mahnmal und erinnert die Nordbögger jährlich zu den entsprechenden Gedenk- und Feiertagen an hoffentlich viele weitere friedliche Jahre im Schatten der Bäume.

Das Rote Haus

Das „rote Huis“ noch mit Walmdach.

An der nordwestlichen Seite steht das sog. „Rote Haus“ (Rothuis). Es ist eines der ersten Gebäude, welches vollständig aus Ziegeln aus der ursprünglich südlich des Lindenplatzes gelegenen Ziegelei erbaut wurde und wird schon im 16 Jahrhundert erwähnt.
Es befand sich darin der sogenannte „Freizapf“. Hier durfte steuerfrei Bier gebraut und Schnaps gebrannt und ausgeschenkt werden. Das Recht dieser „freien Accise“ war ein adeliges Recht, welches mit dem Haus Bögge verbunden war.

Das Kötterhaus mit der Querdeele

Das Fachwerkgerüst wird am Lindenplatz gezimmert.“

Nördlich des Lindenplatzes steht das Haus Nr.18, welches historisch gar nicht dorthin gehörte. Es war beheimatet im Ortsteil Bramey und sollte dort abgerissen werden. Denkmalschutz und die Möglichkeit es an anderer Stelle wieder aufzubauen (zu translozieren), brachten das Kötterhaus mit der „Querdeele“ im Jahre 2012 an den Lindenplatz. Die Querdeele weißt als Baujahr 1879 aus. Ein wesentlich älteres Baujahr ist denkbar.

Lindenplatz 16 – Gastwirtschaft, Schule, Bauernhof

„Das Kriegerdenkmal und Nr.16.

Nordöstlich des Lindenplatzes befindet sich ein 1860 erbautes Bauernhaus (Nr.16). Ab 1864 wurde im Anbau ein Saal errichtet in welchem der Schützenverein Nordbögge 1851 e.V. feierte. Das Haus diente im 2. Weltkrieg aber neben dem landwirtschaftlichem Betrieb und der Gastwirtschaft auch als Schule.
Wie die meisten Hofstellen in Norbögge – die zumeist wesentlich älter waren als das Baujahr der Häuser – waren diese seit jeher „Vorwerke“ des Hauses Bögge und als solche (zum Cuniberti Tag) abgabepflichtig gegenüber den Gutsherren auf Haus Bögge. Für den westlich gelegene Hof Bennemann (Hausnummer 9) und die damaligen Eigentümer des Hauses Nr.16 (Bennemann und Knoop) wurden 1864 alle Belastungen gelöscht. Aktenkundig wurde die „Kolonie (die Colone) Bennemann und Knoop“ damit im Jahre 1864 „frei“.

Die Dorfreunde und die Vereine in Nordbögge

Kranzniederlegung von Schützenverein, Feuerwehr und Kyffhäusern am Volkstrauertag.

Ein Dorf lebt! Und es lebt insbesondere durch die Aktivitäten der Vereine in denen die Menschen ihren Interessen nachgehen und ihre Freizeit verbringen. Die Vereine in Nordbögge haben darüber hinaus auch noch das Ziel den Stadteil aktiv zu halten, ihn zu pflegen und zu fördern. Aus diesem Grund gründeten sich 2010 die Dorffreunde, als zentrales Gremium mit Fokus auf „Nordbögge“ und als Bindeglied zwischen Einwohnern und der Gemeinde Bönen!
Weihnachtsmarkt, Maibaum setzen, schnelles Internet, Verkehrsbelastung, der Hinweis auf und die Beseitigung von Misständen, der Erhalt des Dorfes und dessen Pflege sind nur einige Themen.
Das Beipiel hier vor aller Augen ist der Lindenplatz und dessen Pflege, welche gemeinschaftlich die Gemeinde, aber auch die Dorffreunde übernehmen. „Die Beete und die Bänke erhalten wir und den Rasen mäht die Gemeinde!“
Die Dorffreunde sind:
Schützenverein Nordbögge 1851 e.V., VfK Nordbögge 1931 e.V., Freiwillige Feuerwehr Bönen Nordbögge, Kyffhäuser Kameradschaft Nordbögge, MGV Nordbögge, Siedlergemeinschaft Nordbögge, Imkerverein Bönen, Spielmannszug Bönen-Nordbögge, Reit und Fahrverein Nordbögge Lerche e.V.